ANTONIO VALENTE (ca. 1520-1580)
JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750)
Capriccio sopra la lontananza del suo fratello dilettissimo
Während die Musik der Renaissance überwiegend tänzerischen Charakter hat, versteht sich die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts als Klangrede, als Rhetorik. Die Komponisten haben nun das Ziel, das Gemüt mit Tönen zu bewegen, wie es sonst nur die Sprache kann.
Exemplarisch dafür ist das Capriccio sopra il Lontananza de il Fratro dilettissimo BWV 992, so der Titel der Quelle, das der junge Johann Sebastian Bach (*1685 Eisenach †1750 Leipzig) vermutlich im Jahre 1704 für seinen Bruder Johann Jacob schrieb, als dieser sich als Oboist der schwedischen Garde anwerben ließ.
Bach stellt den Sätzen kurze Angaben voran, die die Stimmung des jeweiligen Satzes beschreiben:
Exemplarisch dafür ist das Capriccio sopra il Lontananza de il Fratro dilettissimo BWV 992, so der Titel der Quelle, das der junge Johann Sebastian Bach (*1685 Eisenach †1750 Leipzig) vermutlich im Jahre 1704 für seinen Bruder Johann Jacob schrieb, als dieser sich als Oboist der schwedischen Garde anwerben ließ.
Bach stellt den Sätzen kurze Angaben voran, die die Stimmung des jeweiligen Satzes beschreiben:
2 - Arioso (Adagio)
2’05“ I. Arioso: adagio – Ist eine Schmeichelung der Freunde, um denselben von seiner Reise abzuhalten.
3 - Andante
1’14“ II. – Ist eine Vorstellung unterschiedlicher Casuum, die ihm in der Fremde könnten vorfallen.
4 - Adagissimo
3’05“ III. Adagiosissimo: – Ist ein allgemeines Lamento der Freunde.
5 - Adagio
1’00“ IV. – Allhier kommen die Freunde (weil sie doch sehen, daß es anders nicht sein kann) und nehmen Abschied.
7 - Fuga all' imitazione della cornetta di Postiglione
2’50“ In der Aria di Postiglione und der darauffolgenden Fuga all‘ imitatione di Posta vermeint man, das Posthorn und das Traben der Kutschenpferde zu hören.
DANIEL VOGT (*1974)
Für Esther
Auch der junge Komponist Daniel Vogt (*1974) zeigt in seiner der Interpretin gewidmeten, noch unvollendeten Suite Für Esther Sinnlichkeit und Expressivität. Die zwei eingespielten Sätze, eine Introduktion und eine Courante mit Double, lehnen sich an barocke Vorbilder an.
8 - Introduktion
3’09“
9 - Courante und Double
3’12“
MARIA ANNA MARTÍNEZ (1744-1812)
Sonate E-Dur
Ganz anderen Charakter hat die Sonate E-Dur der Mozart-Zeitgenossin Maria Anna Martínez (*1744 Wien †1812 Wien), Tochter eines Neapolitaners spanischer Abstammung, der zusammen mit dem päpstlichen Nuntius als „Gentilhuomo“ nach Wien gekommen und von Kaiserin Maria Theresia in den erblichen Ritterstand erhoben worden war.
Sie wurde von Pietro Metastasio erzogen. Außerdem erhielt sie Kompositionsunterricht von Hasse, Bonno und Porpora und lernte Joseph Haydn kennen, der zeitweise eine Dachstube bei den Martinez bewohnte. Es ist überliefert, dass sie zusammen mit Wolfgang Amadeus Mozart eine seiner vierhändige Klaviersonaten aufführte.
So vereinigen sich auch in ihrer Musik italienisches und spanisches Kolorit und Merkmale der Wiener Klassik.
Sie wurde von Pietro Metastasio erzogen. Außerdem erhielt sie Kompositionsunterricht von Hasse, Bonno und Porpora und lernte Joseph Haydn kennen, der zeitweise eine Dachstube bei den Martinez bewohnte. Es ist überliefert, dass sie zusammen mit Wolfgang Amadeus Mozart eine seiner vierhändige Klaviersonaten aufführte.
So vereinigen sich auch in ihrer Musik italienisches und spanisches Kolorit und Merkmale der Wiener Klassik.
10 - Allegro
3’43“
11 - Andante
4’45“
12 - Presto
3’09“
ANTONIO SOLER (1729-1783)
Sonata Nr. 100 (en modo dorico)
Antonio Soler (*1729 Gerona †1783 El Escorial), einer der bedeutensten Vertreter der spanischen Musik des 18. Jahrhunderts, schuf unter anderem eine große Anzahl von Cembalosonaten. Viele davon folgen der Linie, die schon Domenico Scarlatti in seinen Sonaten vorzeichnet, manche haben spezifisch spanischen Charakter, andere wiederum schließen sich der Klassik an. Einige von ihnen aber gehören zu den herausragenden Beispielen für Expressivität in der Musik dieser Zeit – wie die Sonata Nr.100 (en modo dórico). Sie drückt in ihren aussergewöhnlichen Verzierungen und Koloraturen tiefe Gefühle aus.
FRANZPETER GOEBELS (1920-1989)
14 - Bird-Boogie
3’31“ Mit dem Bird-Boogie stellt Franzpeter Goebels (*1920 Mülheim/Ruhr †1988 Detmold) eine Verbindung zwischen Alter und Neuer Musik her, indem er in ein Battle von William Byrd (*1543 †1623) einen Boogie-Teil einschließt. Die Gemeinsamkeit der beiden Elemente besteht darin, dass sie jeweils aus Improvisationen über einem Bass-Ostinato bestehen.
RICARDO ROCÍO BLANCO (*1957)
Esther Morales Cañadas – Instrument: Cembalo von E. Merzdorf
Aufgenommen am 14./15. April 1998 im Rathaussaal Buxtehude
Tonmeister und Schnitt: Eckhard Glauche – Cover: José Manuel Morales-Cañadas
©1998 Dr. E. Morales-Cañadas (alle Rechte vorbehalten)