CD Titelbild cepepe

CD Inhalt

ANTONIO VALENTE (ca. 1520-1580)

1 - La Romanesca con cinque mutanze
3’59“ (Probehören) Der blinde Organist Antonio Valente (†1580) wirkte in Neapel und  veröffentlichte zwei Bände mit Werken für Tasteninstrumente.
Bei der Romanesca handelte es sich ursprünglich um ein spanisches Lied, dessen Bass dann  zur beliebten Grundlage für Variationsfolgen wurde.

JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750)

Capriccio sopra la lontananza del suo fratello dilettissimo
Während die Musik der Renaissance überwiegend tänzerischen Charakter hat,  versteht sich die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts als Klangrede,  als Rhetorik. Die Komponisten haben nun das Ziel, das Gemüt mit Tönen  zu bewegen, wie es sonst nur die Sprache kann.
Exemplarisch dafür ist das  Capriccio sopra il Lontananza de il Fratro dilettissimo BWV 992, so der Titel der Quelle,  das der junge Johann Sebastian Bach (*1685 Eisenach †1750 Leipzig) vermutlich im Jahre 1704 für seinen Bruder Johann Jacob schrieb, als dieser sich als  Oboist der schwedischen Garde anwerben ließ.
Bach stellt den  Sätzen kurze Angaben voran, die die Stimmung des jeweiligen Satzes beschreiben:

2 - Arioso (Adagio)
2’05“ I. Arioso: adagio – Ist eine Schmeichelung der Freunde, um denselben von seiner Reise  abzuhalten.

3 - Andante
1’14“ II. – Ist eine Vorstellung unterschiedlicher Casuum, die ihm in der Fremde  könnten vorfallen.

4 - Adagissimo
3’05“ III. Adagiosissimo: – Ist ein allgemeines Lamento der Freunde.

5 - Adagio
1’00“ IV. – Allhier kommen die Freunde (weil sie doch sehen, daß es anders nicht  sein kann) und nehmen Abschied.

6 - Aria di Postiglione
1’11“ (Probehören) In der Aria di Postiglione und  der darauffolgenden Fuga all‘ imitatione di Posta vermeint man, das Posthorn und das Traben  der Kutschenpferde zu hören.

7 - Fuga all' imitazione della cornetta di Postiglione
2’50“ In der Aria di Postiglione und  der darauffolgenden Fuga all‘ imitatione di Posta vermeint man, das Posthorn und das Traben  der Kutschenpferde zu hören.

DANIEL VOGT (*1974)

Für Esther
Auch der junge Komponist Daniel Vogt (*1974) zeigt in seiner der Interpretin gewidmeten, noch unvollendeten Suite Für  Esther Sinnlichkeit und Expressivität. Die zwei eingespielten Sätze,  eine Introduktion und eine Courante mit Double, lehnen sich an barocke Vorbilder an.

8 - Introduktion
3’09“

9 - Courante und Double
3’12“

MARIA ANNA MARTÍNEZ (1744-1812)

Sonate E-Dur
Ganz anderen Charakter hat die Sonate E-Dur der Mozart-Zeitgenossin  Maria Anna Martínez (*1744 Wien †1812 Wien), Tochter eines Neapolitaners  spanischer Abstammung, der zusammen mit dem päpstlichen Nuntius als  „Gentilhuomo“ nach Wien gekommen und von Kaiserin Maria Theresia in den  erblichen Ritterstand erhoben worden war.
Sie wurde von Pietro Metastasio erzogen. Außerdem erhielt sie  Kompositionsunterricht von Hasse, Bonno und Porpora und lernte Joseph Haydn  kennen, der zeitweise eine Dachstube bei den Martinez bewohnte.  Es ist überliefert, dass sie zusammen mit Wolfgang Amadeus Mozart eine seiner vierhändige Klaviersonaten aufführte.
So vereinigen sich auch in ihrer Musik italienisches und spanisches Kolorit  und Merkmale der Wiener Klassik.

10 - Allegro
3’43“

11 - Andante
4’45“

12 - Presto
3’09“

ANTONIO SOLER (1729-1783)

Sonata Nr. 100 (en modo dorico)
Antonio Soler (*1729 Gerona †1783 El Escorial), einer der bedeutensten  Vertreter der spanischen Musik des 18. Jahrhunderts, schuf unter anderem eine  große Anzahl von Cembalosonaten. Viele davon folgen der Linie, die schon  Domenico Scarlatti in seinen Sonaten vorzeichnet, manche haben spezifisch  spanischen Charakter, andere wiederum schließen sich der Klassik an. Einige  von ihnen aber gehören zu den herausragenden Beispielen für Expressivität  in der Musik dieser Zeit – wie die Sonata Nr.100 (en modo dórico). Sie  drückt in ihren aussergewöhnlichen Verzierungen und Koloraturen tiefe Gefühle  aus.

13 - Adagio-Largo
8’22“ (Probehören)

FRANZPETER GOEBELS (1920-1989)

14 - Bird-Boogie
3’31“ Mit dem Bird-Boogie stellt Franzpeter Goebels (*1920 Mülheim/Ruhr  †1988 Detmold) eine Verbindung zwischen Alter und Neuer Musik her, indem  er in ein Battle von William Byrd (*1543 †1623) einen Boogie-Teil einschließt.  Die Gemeinsamkeit der beiden Elemente besteht darin, dass sie jeweils aus  Improvisationen über einem Bass-Ostinato bestehen.

RICARDO ROCÍO BLANCO (*1957)

15 - Olvidanza (casi como un tango)
8’22“ (Probehören) Das Stück Olvidanza (casi como un tango) von Ricardo Rocio-Blanco  (*1957), für die Interpretin geschrieben, folgt der Linie der neuen Welle  des Tangos, die Astor Piazolla begründete. Der Komponist stellt gekonnt die  Möglichkeiten der Klangdifferenzierung auf dem Instrument dar.

 

Esther Morales Cañadas – Instrument: Cembalo von E. Merzdorf
Aufgenommen am 14./15. April 1998 im  Rathaussaal Buxtehude
Tonmeister und Schnitt: Eckhard Glauche – Cover: José Manuel Morales-Cañadas
©1998 Dr. E. Morales-Cañadas (alle Rechte vorbehalten)